Eigentlich habe ich als Kind kaum mit Puppen gespielt. Ein Puppenhaus hatte ich auch nicht. Geträumt habe ich von Rennbahnen und einer elektrischen Eisenbahn. Die Märklin – Eisenbahn kam dann mit meinem Mann in mein Leben, der mich als leidenschaftlicher Sammler, in jeder Stadt, in der wir waren, in jedes Spielzeuggeschäft geschleppt hat. So stand ich 1986 in München vor so einem Geschäft und im Fenster stand ein Puppenherd von Bodo Hennig. Dieser hat mich so verzaubert dass ich ihn mitgenommen habe. Nun konnte so ein Herd ja nicht alleine bleiben und er bekam Gesellschaft von Küchen- und Wohnzimmermöbeln, ebenfalls von Bodo Hennig. Dieses Arrangement stand dann erst einmal ohne Umbauten auf unserem Sideboard im Wohnzimmer. Ich wollte zwar irgendwann zwei Zimmer dafür bauen, aber es gab kein Interesse das zu vergrößern, oder dass ein Hobby daraus werden könnte.

Doch dann kam der Tag, an dem ich auf einer Messe entdeckte, was es in diesem Bereich alles gab. Eben nicht nur die Bauernmöbel von Bodo Hennig, sondern eine breite Palette von Rokoko über Jugendstil bis hin zur Moderne. Und jede Menge Zubehör. Ab diesem Tag hatte der Geldbeutel verloren und ich ein neues Hobby. Eine passionierte und kreative Bastlerin war ich schon immer. Von Malen über die verschiedensten Handarbeiten bis zum Werkeln an der Werkbank, vor mir war und ist kein Material sicher, was mir beim Ausstatten des Puppenhauses natürlich sehr hilft. Es begann mit dem Krämerladen und Kleinigkeiten. Freunde fragten dann immer

 

wieder warum ich nicht so etwas zum Verkaufen mache. So gründete ich 1998 hbh creation und es folgten etliche Jahre in denen ich anstatt mein eigenes Puppenhaus zu bauen nur damit beschäftigt war, für andere Leute kleine Schaukästen zu fertigen. In unserem Flur stand ein riesen großer Rohbau der sich eigentlich mit meinen Zimmern füllen sollte, für die keine Zeit blieb. Als 2013 mein 2. Sohn sein Abitur machte, also beide Kinder die Schule beendet hatten, nahm ich mir fest vor, dass es auf meiner Baustelle endlich voran gehen sollte. Ich machte Kurse in der 1 zu 12 Schule bei Jürgen Engel, da mir das zusammenbauen von Bausätzen zu wenig war. Ich wollte selbst entwerfen und bauen. Doch statt Aufschwung traf mich das Rheuma und schmerzende, dick geschwollene Finger. Das bedeutete erst einmal gar nicht arbeiten zu können. Ich ging den Umgang mit der Krankheit an und zog meinen Konsequenzen. Keine Arbeiten mehr für den Verkauf. Mein eigenes Haus soll jetzt endlich in den Stunden, in den ich arbeiten kann, vorankomme. Meine Leidenschaft gilt den Materialen Holz und Porzellan. Ich fertige in einer Gruppe unter Anleitung große Figuren aus Porzellan. Da reizt es natürlich, diese auch in 1 zu 12 hinzubekommen. Sollte mir das gelingen wird man es hier sehen. Ein bisschen etwas gibt es ja schon.